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Das Objekt

Handschriftlich verfasstes Textdokument, an einer Stelle ist etwas anonymisiert.

Stasi-Aktenvermerk über ein Treffen mit dem IM "Hans Stock", Mannschaftsarzt des 1. FC Magdeburg, 9. September 1986

Im Sommer 1986 beauftragte die Stasi "Hans Stock", den Magdeburger Fußballer Uwe Bardick "kaputt" zu spritzen. Sie argwöhnte, dass Bardick und ein weiterer Spieler in den Westen fliehen wollten.

Quelle: BArch, MfS, BV Magdeburg, Abt. XX, Nr. VII 459/76, Teil II, Bd. 1, Bl. 276

Wie ging die Stasi gegen "Sportverräter" vor?

In einer erfolgreichen Sportpolitik sah die SED zwei große Chancen: eine stärkere Akzeptanz in der DDR-Bevölkerung zu finden sowie an internationaler Anerkennung zu gewinnen. Diesen Kurs "abzusichern" und "feindlich-negative" Vorkommnisse auszuschließen, war Aufgabe der Stasi. Insbesondere sollte sie Fluchten in den Westen verhindern. Sportler, denen die Stasi Fluchtabsichten unterstellte, bezeichnete sie als "Sportverräter".

Stasi-Dienstanweisung 4/71 über die politisch-operative Arbeit im Bereich Körperkultur und Sport, Dezember 1971

In der Dienstanweisung 4/71 legte die Stasi fest, wie sie die sportpolitischen Vorgaben des SED-Regimes durchsetzen wollte.

Quelle: BArch, MfS, AGM, Nr. 476, Bl. 167

 

Stasi-Sachstandsbericht zum ZOV "Sportverräter", 9. April 1974

Am 29. Dezember 1961 legte die Stasi den ZOV "Sportverräter" an. In diesem "bearbeitete" und verfolgte sie Sportler, Sportfunktionäre, Sportmediziner, Trainer und Masseure, die in den Westen geflohen waren.

Quelle: BArch, MfS, HA XX, Nr. 13875, Bl. 7

Was war die HA XX/3?

Ab 1981 war die HA XX/3 federführend bei der Organisation und Koordinierung aller Fragen zur "Sicherung" der Sportpolitik. Das Hauptaugenmerk lag auf der Überwachung zentraler Sporteinrichtungen und Verbände sowie des Leitungssports. Eine weitere Aufgabe war die strenge Geheimhaltung und Vertuschung des staatlichen Dopingprogramms.

Stasi-Lageplan zur "Absicherung" der Rennrodel-Weltmeisterschaft in Oberhof, 1973
(VP = Volkspolizei; FH freiwillige Helfer; NVA = Nationale Volksarmee, NF = Nationale Front; violette Markierungen: vermutlich Stasi)

Auch sportliche Großveranstaltungen standen im Fokus der HA XX/3. Ziel der Stasi war es zum einen, "feindliche Einflüsse" durch westliche Teilnehmer zu unterbinden. Zum anderen wollte sie Sympathiebekundungen ostdeutscher Fans für westdeutsche Sportler verhindern. Im Rahmen des POZW wurden auch weitere DDR-Sicherheitskräfte vor Ort eingesetzt. Die Federführung lag bei der Stasi.

Quelle: BArch, MfS, BV Suhl, Abt. XX, Nr. 2304, Bd. 1, Bl. 36

Drei Männer in Winterkleidung spazieren durch eine winterlich verschneite Ortschaft.
Ein Mann in Winterkleidung öffnet mit nach unten gebeugtem Oberkörper den Gepäckraum eines Reisebusses.

Stasi-Beobachtungsfotos von Mitgliedern der bundesdeutschen Mannschaft während der Rodel-WM in Oberhof, 25. Januar 1985

Quelle: BArch, MfS, BV Suhl, Abt. XX, Nr. 752, Bd. 6, Bl. 88

 

Warum geriet Uwe Bardick ins Visier der Stasi?

"Was wäre, wenn ich im Westen bliebe?", diesen Gedanken äußerte Uwe Bardick im Sommer 1986 im privaten Umfeld. Bardicks Frage gelangte über Umwege an einen IM. Fortan hatte die Stasi den Verdacht, dass Uwe Bardick und ein weiterer Spieler des 1. FC Magdeburg beim Europapokalspiel in Bilbao in den Westen fliehen wollte.

Stasi-Aktenvermerk über einen Anruf des IM "Hans Stock", Mannschaftsarzt des 1. FC Magdeburg, bei seinem Führungsoffizier, 12. September 1986

Vor dem Spiel in Bilbao verletzte sich Bardick am Ellenbogen. In Absprache mit der Stasi spritzte "Hans Stock" Bardick ein Mittel, das die Entzündung weiter verstärkte. Obwohl er absolut nicht einsatzfähig war, ließ die Stasi Bardick als "Attrappe" mit nach Bilbao reisen, damit niemand vermutete, dass man Bardick kaltstellen wollte.

Quelle: BArch, MfS, BV Magdeburg, Abt. XX, Nr. VII 459/76, Teil II, Bd. 1, Bl. 285

Um welche Art von Archivgut handelt es sich?
 

Das Dokument stammt aus der IM-Akte zu "Hans Stock". Der IM wurde von der Abt. XX der BV Magdeburg geführt. Sein Vorgang war noch aktiv, als die Friedliche Revolution begann. Der IM war also bis 1989 tätig.

Der Standort Magdeburg des Bundesarchivs – Stasi-Unterlagen-Archivs befindet sich in der ehemaligen BV Magdeburg, um 2018.

Der Treffbericht des IM "Hans Stock" wird unter der Archivsignatur "BArch, MfS, BV Magdeburg, Abt. XX, Nr. VII 459/76" im Stasi-Unterlagen-Archiv Magdeburg aufbewahrt. Hier lagern über 9.000 lfm Archivgut der BV Magdeburg und ihrer 18 Kreisdienststellen.

Quelle: Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv

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Das Bild zeigt ein Foto zweier Männer, die hinter einer Mauer stehen und mit Ferngläsern in Richtung des Fotografen schauen.
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Schwarz-Weiß-Foto einer Menschenmenge, die einen Panzer umringt, auf dem bewaffnete Soldaten sitzen.
Ein Blatt, auf dem drei Fahrkarten nebeneeinander aufgeklebt sind. Auf der rechten steht in lila Schrift "Rückfahrt".
Ein aus rotem Krepppapier gebasteltes "A", verziert mit getrockneten Blättern.
Handschriftlich verfasstes Textdokument, an einer Stelle ist etwas anonymisiert.
Stasi-Karteikarte in DIN A6, blass gelbfarben.
Abbildung einer auf einem Bettlaken selbst gemalten Fahne der Tschechoslowakei.
Das Polaroidfoto zeigt eine tapezierte Wand vor der ein Telefon steht. Neben dem Telefon ist eine elektronische Apparatur zu sehen. Diese wurde auf dem Polaroidfoto mit einem roten Pfeil markiert.
Ein handschriftlich mit Kugelschreiber beschriebenes Stück Toilettenpapier.
Abbildung eines Aktendeckels, auf einem Aufkleber steht "OPK-Akte", da drunter Registriernummer und andere archivarische Angaben.
Maschinell beschriebener Zettel, auf dem von links unten nach rechts oben ein dicker roter Strich gedruckt ist. Absender ist der Leiter des Amts für Nationale Sicherheit, Bezirksamt Erfurt.
Handschriftliche Planskizze mit den Standort des Toten Briefkastens "Brücke" im Waldgebiet Lührmannwald in Essen und dessen Umgebung im Stadtgebiet.
Karte der Stadt Güstrow, durch die Stasi mit Eintragungen mit Bezug zum bevorstehenden Besuch Bundeskanzler Schmidt in Güstrow versehen. Aufgeklebte Fotos zeigen die geplanten Stationen der Besucherdelegation im Stadtgebiet, farbige Markierungen zeigen markieren Einsatzorte und Bereitstellungsräume der Sicherheitskrafte.
Karteikarte im Format DIN A4 quer mit persönlichen Angaben zu Erich Mielke.
Handschriftliche Verpflichtungserklärung zur Zusammenarbeit mit der Stasi als IM Gerhard von Rainer Schedlinski, Seite 1
Anscheinend unbemerkt gemachtes Schwarz-Weiß-Foto zweier Männer, die ein Gebäude betreten.
Das Blatt aus dem Fotoalbum trägt die Überschrift: "Liebevolle Fürsorge für unsere Kleinen - schaffen froher Ferienerlebnisse bei Sport und Spiel - das sind auch unsere Aufgaben". Das Blatt zeigt sieben Fotos. In der Mitte ist Erich Mielke mit Mädchen in Turntrikots zu sehen, die er anscheinend auszeichnet. Die anderen zeigen Kinder in einem Kindergarten und Junge Pioniere im Ferienlager, unter anderem bei einem Appell, beim Sackhüpfen und bei militärischen Übungen mit einem Kinderpanzer und Kindersturmgewehren.
Bedrucktes Stoffstück, auf dem ein Fisch abgebildet ist, der aus dem Wasser herausschaut. Der untere, sich im Wasser befindliche Teil des Fisches besthet nur aus Gräten. Darüber steht der Text "Umkehr zum Leben", darunter "1. Pleißegedenkumzug, 5. Juni '88, Weltumwelttag
Zwei uniformierte und bewaffnete Soldaten stehen in einem Hof neben einer Plakette, die an die dort stattgefundene Ermordung Ernst Thälmanns erinnert. Vor und neben ihnen ist eine Vielzahl von Blumengestecken und Blumenkränzen.
Der Zettel ist mit Eintragungen, Stempeln und Unterschriften der zahlreichen Stellen übersäht, die Flüchtende im Notaufnahmelager Berlin-Marienfelde zu besuchen hatten.
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