Zum Inhalt springen

Das Objekt

Anscheinend unbemerkt gemachtes Schwarz-Weiß-Foto zweier Männer, die ein Gebäude betreten.

Stasi-Observationsfoto: Einer der Männer (links), die an dem Attentat auf die West-Berliner Diskothek "La Belle" beteiligt waren, beim Betreten der libyschen Botschaft in Ost-Berlin, Juni 1986

In der Nacht zum 5. April 1986 verübten Terroristen einen Bombenanschlag auf die West-Berliner Diskothek "La Belle". Diese war besonders bei US-Soldaten beliebt. Schnell tauchte die Vermutung auf, der libysche Machthaber al-Gaddafi, ein erwiesener Gegner der USA, sei Drahtzieher des Attentats. Die Stasi wusste, dass Anschlagsplanungen im Gange waren: Zwei der Attentäter waren für sie als IM tätig, ebenso einer der Hintermänner.

Quelle: BArch, MfS, AIM, Nr. 25400/91, Teil II, Bd. 4, Bl. 71

Wie verhielt sich die Stasi gegenüber dem internationalen Terrorismus?

Seit den 1960er-Jahren keimten weltweit Terrorgruppen auf. So führten linksradikale oder pro-palästinensische Gruppen Bombenattentate, Flugzeugentführungen und Geiselnahmen durch, auch in der Bundesrepublik. Die Stasi versuchte, Terrorakte gegen die DDR zu verhindern und gewährte Terroristen zugleich Unterstützung. Die gemeinsame Frontstellung gegen den Westen machte das möglich. Das Risiko für die DDR war hoch: Wären ihre Verbindungen zu Terroristen wie Ilich Ramírez Sánchez alias „Carlos“ oder der RAF publik geworden, hätte dies schwere außenpolitische Schäden bedeutet.

Der libysche Machthaber Muhammar al-Gaddafi (li.) im Gespräch mit DDR-Staatschef Erich Honecker während eines Staatsbesuchs in der DDR am 26. Juni 1978

Das SED-Regime pflegte gute Kontakte zu autoritären und sich als sozialistisch darstellenden Machthabern in Nord-Afrika und dem Nahen Osten. Waren diese, wie al-Gaddafi, in den internationalen Terrorismus verwickelt, stellte das kein Hindernis dar. Im Gegenteil: Attentate im Westen konnten für gesellschaftliche Verunsicherung und Destabilisierung sorgen.

Quelle: BArch, Bild 183-T0626-040, Fotograf: Peter Koard

Blick über das Vorfeld des Flughafens. Im Hintergrund ist das Terminalgebäude zu erkennen.

Stasi-Foto des Flughafens Schönefeld bei Ost-Berlin, 80er Jahre

Aufgrund der Haltung der DDR zum Internationalen Terrorismus bot der Flughafen Schönefeld Terroristen gute Reisebedingungen. Sie konnten weitgehend ungehindert in die DDR ein- und ausreisen oder sich von dort aus nach West-Berlin und damit in die Bundesrepublik einschleusen. Das SED-Regime tolerierte diesen Transitverkehr.

Quelle: BArch, MfS, HA PS, Fo, Nr. 161, Bild 10

Fahndungsplakat der Westdeutschen Polizei nach RAF-Terroristen, um 1971

Die RAF war aus der Studentenbewegung der 1960er-Jahre hervorgegangen. Mit der DDR teilte sie die Ansicht, die Bundesrepublik sei von „Faschisten“ unterwandert und das dortige Wirtschaftssystem unterdrücke die Menschen. Ihre tödlichen Attentate sollten diese Verhältnisse stürzen. Als der Fahndungsdruck der westdeutschen Behörden in den späten 1970er-Jahren größer wurde, nutzten sie die DDR als Rückzugort. Die Stasi begann, sie zu unterstützen.

Quelle: BArch, Plak 006-001-058

Blick auf das Heck des Mercedes-Benz

Der Dienstwagen des US-Generals Frederick Kroesen nach einem Attentat durch die RAF in Heidelberg am 15. September 1981

Anfang der 80er Jahre schulten Stasi-Mitarbeiter westdeutsche Linksterroristen im Umgang mit Waffen, dazu gehörten Panzerfäuste. Mit einer solchen Waffe feuerte der RAF-Terrorist Christian Klar im September 1981 auf Kroesens Limousine. Dieser überlebte den Anschlag leicht verletzt.

Quelle: dpa

Der Text informiert über die damals aktuellen Entwicklungen im Bereich des Terrorismus aus Sicht der Stasi. Schwerpunkt sind terroristische Netzwerke im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt sowie deren Verbindungen zu West-Deutschen Terrorzellen wie der Roten Armee Fraktion.  Brisant ist, das der Stasi bewusst war, dass international gesuchte Terroristen wie "Carlos" vom Gebiet sozialistischer Staaten operierten, auch von Ost-Berlin aus.
Der Text informiert über die damals aktuellen Entwicklungen im Bereich des Terrorismus aus Sicht der Stasi. Schwerpunkt sind terroristische Netzwerke im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt sowie deren Verbindungen zu West-Deutschen Terrorzellen wie der Roten Armee Fraktion.  Brisant ist, das der Stasi bewusst war, dass international gesuchte Terroristen wie "Carlos" vom Gebiet sozialistischer Staaten operierten, auch von Ost-Berlin aus.
Der Text informiert über die damals aktuellen Entwicklungen im Bereich des Terrorismus aus Sicht der Stasi. Schwerpunkt sind terroristische Netzwerke im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt sowie deren Verbindungen zu West-Deutschen Terrorzellen wie der Roten Armee Fraktion.  Brisant ist, das der Stasi bewusst war, dass international gesuchte Terroristen wie "Carlos" vom Gebiet sozialistischer Staaten operierten, auch von Ost-Berlin aus.

Stasi-Informationsbericht zum internationalen Terrornetzwerk um „Carlos“ vom 3. Mai 1979 (Auszug)

„Carlos“ tauchte 1979 in Ost-Berlin unter und nutzte die DDR als Basis. Die Stasi war sich der politischen Risiken voll bewusst. Zuvor hatte „Carlos“ unter anderem das palästinensische Terrorkommando der PFLP (Volksfront zur Befreiung Palästinas) geleitet, dass 1975 in Wien beim OPEC-Ministerkrongress 62 Geiseln nahm, darunter die Erdöl-Minister von 11 Staaten. Drei Geiseln kamen ums Leben.

Quelle: BArch, MfS, HA XXII, Nr. 18613, Bl. 277-279

Blick vom Dach des in der Uhlandstraße gegenüberliegenden Hauses auf das stark beschädigte Maison de France. Feuerwehrmänner klettern über die Trümmer auf dem Bürgersteig, Einsatzkräfte der Polizei sind in der Umgebung des Gebäudes zu sehen.

Das Maison de France am Kurfürstendamm in West-Berlin, Sitz des französischen Kulturinstituts sowie des französischen Generalkonsulats, nach dem Bombenanschlag vom 25. August 1983

Den Anschlag hatte Johannes Weinrich geplant, der als rechte Hand von "Carlos" galt. Die Stasi unterstützte ihn: 1982 hatte sie von Weinrich auf dem Flughafen Schönefeld 24 kg Sprengstoff beschlagnahmt. Ein Offizier der Stasi-"Terrorabwehr" Abt. XXII nahm den Koffer an sich und gab ihn nach einem Jahr wieder an Weinrich heraus. Danach gelangte der Sprengstoff unter den Augen der Stasi über die syrische Botschaft in Ost-Berlin nach West-Berlin. Der Anschlag kostete ein Menschenleben, 23 wurden verletzt.

Quelle: Günther Peters / AP

Was war die Abt. XXII?

Die 1975 zur "Terrorabwehr" gegründete Abt. XXII war der Hauptakteur der Stasi-Terrorismusstrategie. Sie war für die Beobachtung, Bekämpfung und Unterstützung von Terrorgruppen verantwortlich. Zugleich sollte sie Gefahren für das SED-Regime abwehren. Auch zur westdeutschen RAF hatte sie enge Kontakte. 1989 entstand aus den Abteilungen XXII und XXIII (bis 1988 AGM/S) die HA XXII.

Oberst Harry Dahl, Leiter der Abt. XXII, bei einer "Jahresabschlussfeier" im "Objekt 76" in Helenenau am 28. Dezember 1982

Dahl war ab 1975 bis 1985 der erste Leiter der Abt. XXII. Unter seiner Führung knüpfte die Abt. XXII die Kontakte zur RAF, bis hin zur Aufnahme und Ansiedlung von RAF-Aussteigern unter falscher Identität in der DDR. Dahls Dienstsitz war das Stasi-Sperrgebiet in Berlin-Hohenschönhausen. Dort arbeitete der Großteil der 1988 knapp 250 Mitarbeiter. Damit war die Abt. XXII eine eher kleine, aber hoch spezialisierte Stasi-Diensteinheit.

Quelle: BArch, MfS, HA XXII, Fo, Nr. 121, Bild 10

Blick über eine Rasenfläche auf ein rechtwinklig aus zwei Flügeln bestehndes, schmuckloses Gebäude mit zwei Geschossen. Die Stirnwand des linken Gebäudeflügels ist im Vordegrund zu sehen. Rechts daneben ist über eine gepflasterte Fläche der rechte Flügel zu sehen. Davor steht ein Kleinbus.

Gebäude des "Objekts 76" der Stasi im brandenburgischen Helenenau, um 1980

Die Abt. XXII Betrieb mehrere geheime Ausbildungsstützpunkte außerhalb Berlins, darunter das "Objekt 76". Hier wurden auch die Spezialkräfte der Abt. XXII trainiert, die Beobachtungs- und Personenschutzaufgaben hatten. Die Abt. XXII arbeitete auch innerhalb der Stasi streng konspirativ. Daher verfügte sie, anders als andere Diensteinheiten, über eigene Kräfte sowohl für die Beobachtung, als auch den Schutz von Personen.

Quelle: BArch, HA XXII, Fo, Nr. 70, Bild 9

Blick in einen Hof. Im Hintergrund ein aus roten Ziegeln errichtetes Wohnhaus. Im Vordergrund eine mit Platten gepflasterte Fläche. Dazwischen eine Rasenfläche auf der eine Hollywood-Schaukel steht. links davon ein eingeschossiger Neubau-Gebäudetrakt. Rechts im Vordergrund ist ein Teil der Außenwand eines weiteren Gebäudes zu sehen.
Das Dokument ist eine Liste, der die jeweiligen Aufenthalte von mit Deck- oder Stasi-Vorgangsnamen bezeichneten Personen im "Objekt 74" sowie der Name des jeweils verantwortlichen Stasi-Offiziers vermerkt.
Das Dokument ist eine Liste, der die jeweiligen Aufenthalte von mit Deck- oder Stasi-Vorgangsnamen bezeichneten Personen im "Objekt 74" sowie der Name des jeweils verantwortlichen Stasi-Offiziers vermerkt.

Innenhof des konspirativen „Objekts 74“ In Briesen, wo die Stasi internationale Terroristen unterbrachte (oben, o.D.) sowie ein Auszug aus dem „Besucherbuch“ des Komplexes, 1980 bis 1985

Die Abt. XXII beherbergte Im „Objekt 74“ unter anderem aktive RAF-Mitglieder zur Schulung an Waffen. RAF-Aussteiger bereitete sie dort auf ein Leben unter falscher Identität in der DDR vor. Im Besucherbuch vermerkte die Stasi sie und andere Gäste unter deren Decknamen: OV „Stern I“ waren terroristisch aktive RAF-Mitglieder, OV „Stern II“ RAF-Aussteiger. KP „Friedrich“ war der westdeutsche Neonazi und Stasi-IM Odfried Hepp. Hinter „Händler“ verbarg sich die palästinensische Terrorgruppe „Abu Nidal“ und unter KP „Bert“ führte die Stasi die „Japanische Rote Armee“.

Quelle: BArch, MfS, HA IX, Fo, Nr. 593, Bild 219 (oben)

Quelle: BArch, MfS, AIM, Nr. 264/91, Bd.1, Bl. 18 f.

Der mit "Streng Geheim" klassifizierte Bericht enthält unter anderem die Angabe, dass der KGB vermutete, der BND wisse vom Aufenthalt der Terroristin in der DDR.

Stasi-Bericht über den Abzug von IM "Anja Weber", der RAF-Terroristin Silke Maier-Witt, aus Erfurt, 23. Juli 1986

Die Abt. XXII hatte Silke Maier-Witt 1980 im „Objekt 74“ aufgenommen, geschult und mit gefälschter Identität in Erfurt angesiedelt. 1986 zog die Stasi sie plötzlich von dort ab – sie befürchtete Maier-Witts Enttarnung. Maier-Witt kam erneut für mehrere Monate ins „Objekt 74“. Danach lebte sie unter einer wieder neuen Identität in Neubrandenburg.

Quelle: BArch, MfS, HA XXII, Nr. 19481, Bl. 46

„Es lebe die illegale KPD/ML Sektion DDR“: Graffito auf der West-Seite der Berliner Mauer, 26. Juni 1984

Die westdeutsche KPD/ML war eine kommunistische Kleinpartei, die aus den Studentenprotesten der 1960er-Jahre hervorgegangen war. Sie versuchte in den 1970er-Jahren in der DDR eine links-oppositionelle Untergrundgruppe aufzubauen. Die Abt. XXII hatte bei ihrer Bekämpfung die Federführung. Die Stasi verfolgte ihre Mitglieder und Kontaktleute in der DDR und zerschlug die „Sektion DDR“ schließlich.

Quelle: BArch, Bild 210-0653, Fotografen: Burkhard Maus und Philipp J. Bösel

Kampfausbildung der AGM/S im geheimen Objekt "Walli" bei Prenzlau, 80er Jahre

Die AGM/S sollte mit militärischen Mitteln Terrorangriffe abwehren und Terroristen bekämpfen. Ihre "Flugsicherungsbegleiter" waren auf jedem Flug der DDR-Fluggesellschaft Interflug dabei, wo sie im Falle von Bedrohungen wie Flugzeugentführungen eingreifen sollten. 1989 bildete sie mit der Abt. XXII die nun rund 900 Mann starke HA XXII.

Quelle: BArch, MfS, HA XXII, Fo, Nr. 178, Bild 30 (oben)

Quelle: BArch, MfS, HA XXII, Fo, Nr. 176, Bild 19

Was geschah vor und nach dem Anschlag auf das "La Belle"?

Die Stasi hatte mehrere IM im Umfeld der libyschen Botschaft in Ost-Berlin eingesetzt. So erfuhr sie bereits Tage vor dem Bombenattentat auf die Diskothek "La Belle", dass libysch-palästinensische Terroristen einen Anschlag auf eine "Disko für US-Soldaten" in West-Berlin planten und vorbereiteten.  Sie unternahm aber nichts, um den Anschlag zu verhindern.

Handschriftlicher Bericht, dem detaillierte Informationen zu Anschlagsplanungen zu entnehmen sind.
Handschriftlicher Bericht, dem detaillierte Informationen zu Anschlagsplanungen zu entnehmen sind.

IM-Bericht über Anschlagsvorbereitungen libysch-palästinensischer Terroristen auf US-Soldaten in West-Berlin, März 1986 (Auszug)

Quelle: BArch, MfS, HA II, Nr. 32876, Bl. 42-43

Blick von der Straße aus auf das zerstörte und abgesperrte "La Belle". rechts im Bild ein LKW der Polizei.

Vorderfront der zerstörten Diskothek "La Belle" in Berlin-Friedenau, April 1986

Kurz vor 2 Uhr morgens am 5. April 1986 explodierte eine Nagelbombe im "La Belle". Bei dem Anschlag starben drei Menschen und es gab viele Schwerverletzte.

Quelle: dpa

Der Bericht gibt detaillierte Informationen, die die Stasi von Mitarbeitern der Botschaft des Irak in Ost-Berlin erhalten hatte.

Information der Stasi über die Hintergründe des Sprengstoffanschlags auf die West-Berliner Diskothek "La Belle" am 5. April 1986

Auch nach dem Anschlag hielt die Stasi ihre Kenntnisse zurück und half nicht bei der Aufklärung des Anschlags.

Quelle: BArch, MfS, HA XX, AKG, Nr. 154, Bl. 558

Ein mit Handschellen gefesselter Mann wird eine schmale Flugzeug-Gangway hinab geführt.

Der an dem Attentat auf die Diskothek "La Belle" beteiligte Palästinenser Chraidi nach seiner Verhaftung auf dem Flughafen Schönefeld, 1996

Erst nach dem Ende des DDR-Staats konnten durch Hinweise aus den Stasi-Akten vier Attentäter überführt werden. Zwei Palästinenser, ein Libyer und eine Deutsche wurden im Jahr 2001 zu Haftstrafen zwischen 12 und 14 Jahren verurteilt.

Quelle: picture-alliance / dpa, Fotograf: Andreas Altwein

Was ist ein archivierter IM-Vorgang (AIM)?
 

Das Observationsfoto der libyschen Botschaft stammt aus einem archivierten IM-Vorgang. Von 1951 bis 1989 wurden im Zentralarchiv in Berlin ungefähr 227.000 Vorgänge mit 422.000 Bänden abgelegt. Circa 13 % der Bände vernichtete die Stasi bis zu ihrem Ende. AIM gehören zu den registrierten Vorgängen und werden über die Personenkartei F 16 in Verbindung mit der Vorgangskartei F 22 recherchiert.

Ein Stasi-Aktendeckel

Aktendeckel des Vorgangs zum IM "Alba"

Seit den 70er Jahren verwendete die Stasi relativ neutrale Aktendeckel. Das kräftige Orange und die römische "I" gaben Stasi-Mitarbeitern Auskunft darüber, dass es sich um die Personalakte eines IM handelte. Hier die Akte des IM "Alba" mit der Registriernummer XV/6999/81. Die Akte wurde 1991 archiviert.

Quelle: BArch, MfS, BV Berlin, AIM, Nr. 8709/91, Aktendeckel

Das Bild ist über eine Straße fotografiert. Es zeigt ein Fabrikgebäude aus der Gründerzeit. Die Wandflächen bestehen aus beigen Ziegeln, Gesimse aus rot-braunen Ziegelelementen. Davor stehen Bäume ohne Laub.
Blick über eine Grünfläche mit frisch gepflanzten Bäumen auf das aus einem Gebäuderiegel und -Turm bestehende, in Plattenbauweise errichtete BV-Gebäude

Stasi-Verwaltung Groß-Berlin (ab 1977 BV Berlin), Prenzlauer Allee 63–67 (oben)

BV Berlin ab 1985, Straße der Befreiung 60 (heute Alt-Friedrichsfelde 60)

Neben der Stasi-Zentrale gab es in Berlin noch die BV und 11 Kreisdienststellen (KD). Diese dienten zur Überwachung der Stadtbezirke in der DDR-Hauptstadt. Die BV Berlin war die einzige BV, die nicht im Dezember 1989 von Bürgern der DDR besetzt worden war. Ihre Auflösung leitete die Stasi selbst ein.

Quelle: BArch, MfS, BV Berlin, Fo, Nr. 1089, Bild 6 (oben)

Quelle: BArch, MfS, BV Berlin, Fo, Nr. 1089, Bild 3

Alle Objekte

Das Bild zeigt ein Foto zweier Männer, die hinter einer Mauer stehen und mit Ferngläsern in Richtung des Fotografen schauen.
.
Schwarz-Weiß-Foto einer Menschenmenge, die einen Panzer umringt, auf dem bewaffnete Soldaten sitzen.
Ein Blatt, auf dem drei Fahrkarten nebeneeinander aufgeklebt sind. Auf der rechten steht in lila Schrift "Rückfahrt".
Ein aus rotem Krepppapier gebasteltes "A", verziert mit getrockneten Blättern.
Handschriftlich verfasstes Textdokument, an einer Stelle ist etwas anonymisiert.
Stasi-Karteikarte in DIN A6, blass gelbfarben.
Abbildung einer auf einem Bettlaken selbst gemalten Fahne der Tschechoslowakei.
Das Polaroidfoto zeigt eine tapezierte Wand vor der ein Telefon steht. Neben dem Telefon ist eine elektronische Apparatur zu sehen. Diese wurde auf dem Polaroidfoto mit einem roten Pfeil markiert.
Ein handschriftlich mit Kugelschreiber beschriebenes Stück Toilettenpapier.
Abbildung eines Aktendeckels, auf einem Aufkleber steht "OPK-Akte", da drunter Registriernummer und andere archivarische Angaben.
Maschinell beschriebener Zettel, auf dem von links unten nach rechts oben ein dicker roter Strich gedruckt ist. Absender ist der Leiter des Amts für Nationale Sicherheit, Bezirksamt Erfurt.
Handschriftliche Planskizze mit den Standort des Toten Briefkastens "Brücke" im Waldgebiet Lührmannwald in Essen und dessen Umgebung im Stadtgebiet.
Karte der Stadt Güstrow, durch die Stasi mit Eintragungen mit Bezug zum bevorstehenden Besuch Bundeskanzler Schmidt in Güstrow versehen. Aufgeklebte Fotos zeigen die geplanten Stationen der Besucherdelegation im Stadtgebiet, farbige Markierungen zeigen markieren Einsatzorte und Bereitstellungsräume der Sicherheitskrafte.
Karteikarte im Format DIN A4 quer mit persönlichen Angaben zu Erich Mielke.
Handschriftliche Verpflichtungserklärung zur Zusammenarbeit mit der Stasi als IM Gerhard von Rainer Schedlinski, Seite 1
Anscheinend unbemerkt gemachtes Schwarz-Weiß-Foto zweier Männer, die ein Gebäude betreten.
Das Blatt aus dem Fotoalbum trägt die Überschrift: "Liebevolle Fürsorge für unsere Kleinen - schaffen froher Ferienerlebnisse bei Sport und Spiel - das sind auch unsere Aufgaben". Das Blatt zeigt sieben Fotos. In der Mitte ist Erich Mielke mit Mädchen in Turntrikots zu sehen, die er anscheinend auszeichnet. Die anderen zeigen Kinder in einem Kindergarten und Junge Pioniere im Ferienlager, unter anderem bei einem Appell, beim Sackhüpfen und bei militärischen Übungen mit einem Kinderpanzer und Kindersturmgewehren.
Bedrucktes Stoffstück, auf dem ein Fisch abgebildet ist, der aus dem Wasser herausschaut. Der untere, sich im Wasser befindliche Teil des Fisches besthet nur aus Gräten. Darüber steht der Text "Umkehr zum Leben", darunter "1. Pleißegedenkumzug, 5. Juni '88, Weltumwelttag
Zwei uniformierte und bewaffnete Soldaten stehen in einem Hof neben einer Plakette, die an die dort stattgefundene Ermordung Ernst Thälmanns erinnert. Vor und neben ihnen ist eine Vielzahl von Blumengestecken und Blumenkränzen.
Der Zettel ist mit Eintragungen, Stempeln und Unterschriften der zahlreichen Stellen übersäht, die Flüchtende im Notaufnahmelager Berlin-Marienfelde zu besuchen hatten.
  1. Zum vorherigen Objekt
  2. Zum nächsten Objekt